Projekthistorie
Freistoß - Finde dein Ziel
Training zur Steigerung der Motivation zum Einstieg in das Berufsleben
Zielgruppe des Projektes sind jugendliche und heranwachsende Probanden der Jugendbewährungshilfe, die keiner schulischen oder beruflichen Tätigkeit nachgehen, und die bereits bei der Umsetzung von Maßnahmen zur beruflichen Integration gescheitert sind.
- Wir verfolgen neue Wege und kreieren einen Erfahrungsraum, in dem Ressourcen der teilnehmenden Jugendlichen und Heranwachsenden identifiziert und gefördert werden.
- Wir setzen gezielt Sport als pädagogisches Mittel ein. Über die Freude an sportlicher Betätigung erleben die Teilnehmer sich selbst wieder als erfolgreich und sie machen die Erfahrung, dass Anstrengung und Verbindlichkeit zu einem lohnenswerten Ziel führen kann.
- Weitere Schwerpunkte liegen in der Erweiterung von kulturellen Identitäten und die Arbeit an Konflikt- und Kommunikationskompetenzen.
Die Themen
- Selbstreflexion über Stärken und Schwächen
- Umgang mit Konflikten, Klärung von Störungspotentialen, „Aufräumen und Sortieren”
- Veränderungsmotivation, Vor- und Nachteile des aktuellen Lebensentwurfs
- Kommunikation
- Beziehungen und soziales Umfeld
- Ziele im Leben
- Gesundheit und Körpererleben, Reflektion über schädigenden Alkohol- oder Drogenkonsum
- Haushaltsführung/Verselbständigung, Klärung der Wohnsituation
- Erweiterung des Kulturverständnisses
- Berufliche Orientierung (in Zusammenarbeit mit den Jobcentern)
Die Struktur
- 2 Mal in der Woche Fußball
- 1 Mal in der Woche alternative sportliche Aktivitäten wie Tennis oder Klettern, die z.T. individuell mit den Teilnehmern abgestimmt werden
- 2 Mal in der Woche Einzelgespräche bzw. Arbeitsaufträge für die Teilnehmer
Zusammenarbeit mit der Jugendbewährungshilfe
Bereits bei der Vorbereitung und dem Beginn der Maßnahme wird den Teilnehmern eine verbindliche und nachvollziehbare Struktur angeboten. Als erster Schritt meldet der/die Bewährungshelfer/in den Probanden bei FREISTOß an. Anschließend findet in einem Gespräch mit dem Jugendlichen bzw. Heranwachsenden (wenn möglich gemeinsam mit dem/der Bewährungshelfer/in) eine Bestandsaufnahme zur gegenwärtigen Situation des Probanden statt. Anschließend erfolgt die Aufnahme des Probanden in das Projekt. Die Trainingsphase dauert 3 Monate. Im Bedarfsfall kann diese um weitere drei Monate verlängert werden. Die Teilnahme am Projekt umfasst einen Zeitumfang von vier Stunden täglich. Das Training wird mit Gruppen- und Einzeltrainings, Exkursionen und sportlichen Maßnahmen umgesetzt. Während des Projektes findet eine enge Zusammenarbeit zwischen den Trainern von Balanx und Jugendbewährungshilfe sowie anderen beteiligten Helfern statt. Der Verlauf und der Erfolg der Maßnahme des Absolventen werden regelmäßig bilanziert. Es gibt ein ressourcenorientiertes Feedback. Ein Abschluss- und Auswertungsgespräch mit dem Teilnehmer und dem/der Bewährungshelfer/in beendet die Maßnahme.
Haltung und Methodik
- Motivierende Gesprächsführung
Die aus der Suchtarbeit stammende Motivierende Gesprächsführung nach Miller und Rollnik zeichnet sich durch eine klientenzentrierte, zieloffene und Ambivalenzen akzeptierende Grundhaltung aus. Wir haben Haltung und Methodik der MI auf verschiedene andere Zusammenhänge adaptiert, u.a. in der Mediation und... Auch im Projekt FREISTOß bildet sie einen wichtigen Grundlage unseres Vorgehens, indem wir die Teilnehmer innerhalb ihres Wertesystems und...
- Ressourcen und Veränderungsmotivation
Die Motivation zur Veränderung erfolgt grundsätzlich auf Grundlage der Ressourcen und Stärken des Teilnehmers. Wenn es den Jugendlichen nicht gelingt, diese Stärken zu identifizieren und sich Zugang zu ihnen zu verschaffen, um sie für ihre positive Entwicklung zu nutzen, werden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit an den Anforderungen des Berufslebens scheitern. Die Teilnahme am Projekt bietet dem Jugendlichen einen Lern- und Erfahrungsraum, der sich erheblich von seinen bisherigen Möglichkeiten unterscheidet. Somit werden für ihn die Entdeckungsmöglichkeiten und die Umsetzungsmöglichkeiten für seine Stärken vielfach vergrößert. Durch gezielte Förderung wird diese Entwicklung verstärkt und die Übertragung in Arbeitszusammenhänge gewährleistet.
- Umgang mit Konflikten und Kommunikation
In „konfliktüberlasteten” Kontexten ist es sicherlich auch eine Stärke, Konflikte vorübergehend „auszublenden”, um Überforderung zu vermeiden und somit zumindest den subjektiven Eindruck von punktueller Handlungsfähigkeit zu erreichen, somit quasi an der Last nicht zu zerbrechen. Das ist als kurzfristige Lösung sicherlich akzeptabel, schafft aber in der Regel keine langfristigen, nachhaltigen Lösungen. Ist dieses Konfliktmuster der Verdrängung jedoch internalisiert, also unreflektiert verselbständigt, besteht ein Risiko, dass der Jugendliche sich in seinem Agieren zur Lösung seiner Probleme immer machtloser erlebt. Diese Ohnmacht führt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit zu Kompensationshandlungen: Suchtverhalten, Aggression/Gewalttätigkeit, seelische und psychischen Erkrankungen.
- Sport als sozialpädagogisches Mittel
2 Mal in der Woche wird Fußball trainiert und 1 Mal in der Woche wird eine andere sportliche Aktivität wie Tennis oder Klettern umgesetzt. Die Entwicklungspotentiale, die über den Sport umgesetzt werden, sind übertragbar auf Arbeits- und Bildungszusammenhänge, werden vom Jugendlichen aber nicht automatisch damit in Verbindung gebracht. Freude am Spiel, Gruppenerleben, Leistungsentwicklung, Erfolg als Einzelner und im Team stehen im Vordergrund und bieten Möglichkeiten zur Verbesserung des Selbstbildes. Ereignisse, Konflikte und Erträge aus dem Sport werden in den Einzelgesprächen aufgegriffen und bearbeitet, um die Übertragbarkeit für den Berufs- und Bildungsbereich zu gewährleisten.
- Kulturelle Identität
Unsere Erfahrung in der Arbeit mit dem Klientel zeigt auf, dass die Faktoren, aus denen die Jugendlichen ihre kulturelle Identität entwickeln, einer sehr eingeschränkten Auswahl entstammen. Diese eingeschränkte Wahrnehmung verstärkt bei den Jugendlichen eine negative Einschätzung über ihre Möglichkeiten an der Gesellschaft teilzunehmen und sich eine selbstbewusste Rolle und Position zu erarbeiten. Das soziale Umfeld bestätigt in der Regel diese negative Einschätzung. Motivation zum Aufbruch zur Veränderung kann so verständlicherweise nur schwer entstehen. Zusätzlich ist das Kultur- und Freizeiterleben oft sehr konsumorientiert und passiv. Lebensfreude durch aktive Freizeitgestaltung und ein inspirierendes Kulturerleben ist ein wichtiger Baustein in einer positiven Persönlichkeitsentwicklung.
Downloads: Kurzkonzept Flyer
Kiff im Griff
Gruppentraining zur Reflexion von Cannabisgebrauch
Zielgruppe dieses Trainings sind junge Straffällige, deren Cannabiskonsum entweder im direkten Zusammenhang zur Strafffälligkeit steht, oder aber den Erfolg der Betreuungsarbeit durch die Jugendbewährungshilfe gefährdet.
Es findet in einer Gruppe von 6-10 Teilnehmern statt und geht über 10 Wochen, mit einem Termin pro Woche am späten Nachmittag (17:00). Auf den Prinzipien des Motivational Interviewing fußend, unterstützt es die Teilnehmer darin, verantwortliche Entscheidungen zu ihrem Konsumverhalten zu treffen, und begleitet sie in der Umsetzung.
(Hier kommt demnächst noch eine Zusammenfassung. Bis dahin bietet Ihnen das Kurzkonzept ausführlichere Information.)
Downloads: Kurzkonzept Flyer
SmS - Schluss mit Suff
Gruppentraining zur Reflexion riskanten Alkoholkonsums
Dieses Training für junge Straffällige mit auffälligem Alkoholkonsum findet in einer Gruppe von 6-10 Teilnehmern statt und geht über 10 Wochen, mit einem Termin pro Woche am späten Nachmittag (17:00). Auf den Prinzipien des Motivational Interviewing fußend, unterstützt es die Teilnehmer darin, verantwortliche Entscheidungen zu ihrem Konsumverhalten zu treffen, und begleitet sie in der Umsetzung.
(Hier kommt demnächst noch eine Zusammenfassung. Bis dahin bietet Ihnen das Kurzkonzept ausführlichere Information.)
Downloads: Kurzkonzept Flyer